Horsemanship

Horsemanship meint für mich die Arbeit mit dem Pferd. Als Kommunikationsmedium benutze ich ein Knotenhalfter und einen Horseman-Stick, beides von der Firma Brockamp Seilerei (siehe auch: http://seilerei-brockamp.de/)

Horsemanship meint nicht die gewaltvolle Auseinandersetzung mit dem Pferd. Viel eher ist es der Weg zu Harmonie. Dazu müssen wir zunächst einen Blick auf der Herdenverhalten werfen. Hier finden sich die gleichen Grundlagen wie in dem „Wer bewegt Wen Prinzip“.

Eine Herde hat eine vorgegebene Sozialstruktur. Es gibt ein Leittier und dann gibt es mehrere Ränge innerhalb der Herde. Von Rang hoch bis Rang niedrig ist alles in unterschiedlicher Geschlechteranzahl vertreten.

Wie gehen die Pferde miteinander um? Das Leittier sichert die Umgebung und bietet Schutz. Es schickt die Herde beispielsweise erst dann zum Wasserloch vor, wenn die restliche Umgebung bereits als sicher eingestuft worden ist. Nun dürfen natürlich gemäß der Rangordnung erst die Rang höheren Tiere trinken vor den Rang niedrigeren. Wer sich nicht an die Regeln hält, erhält für sein Verhalten eine Quittung. Diese kann ganz unterschiedlich ausfallen. Es können ein strenger Blick oder angelegte Ohren ausreichen, oder aber es wird auch mal der Hinterhuf gezückt.

Diese Verhalten ist mittlerweile in sogannte Phasen eingeteilt worden.

Phase 1: Das Pferd legt die Ohren an
Phase 2: Es hebt den Kopf drohend an
Phase 3: Es zieht ein Hinterbein an
Phase 4: Es schlägt aus

In der Arbeit mit dem Pferd mache ich mir die gleichen Phasen zum Vorteil.

Phase 1: Ein Blick, eine Absicht, ein Wechsel in unserem Energielevel
Phase 2: Der Druck wird sanft aufgebaut
Phase 3: Der Druck wird intensiviert
Phase 4: Wir „beissen“ oder „kicken (der Blitz)

(siehe auch: Parelli_4_Phasen_der_Bestimmtheit.pdf, zuletzt aufgerufen am 09.04.2024

Ziel ist es, in unserem Handeln, Fühlen und Denken immer feinfühliger zu werden. Wir beobachten, beachten und achten unseren Partner-Pferd mehr.

Es gibt für negatives Verhalten allerdings auch eine Konsequenz (liebevoll, anhand der Phasen gesteigert – aber es gibt sie). Warum? Ein Pferd ist ein Gewohnheitstier und braucht in seiner Ausbildung klare Regeln. Bekommt es diese nicht, testet es jeden Menschen um sich herum, ob Regeln bestehen oder nicht. Dies kann in einzelnen Fällen zu gefährlichen Situationen führen. So kann ein Pferd lernen, sich losreißen zu dürfen oder gar austreten zu dürfen, da in solchen Situationen nie eine Konsequenz als Antwort auf das Verhalten gefolgt ist.

Wenn ich mit dem Pferd arbeite, bin ich das Leittier. Ich vermittel Sicherheit, muss mir aber auch den nötigen Respekt um Umgang miteinander verschaffen. Ich stelle Regeln auf und es gilt diese zu befolgen. Beherzigt mein Parnter Pferd dies – ist man gemeinsam auf dem Wege der Harmonie und Achtsamkeit miteinander.

Nicht vergessen:

Der Weg zur Harmonie ist manchmal unharmonisch – Ariane Telgen.