Die blau-gelbe Welt ist eine von Michael Geitner und Alexandra Schmidt entwickelte Trainingsmethode. Hier werden sowohl Aufgaben an der Hand als auch geritten gestellt, die der Gymnastizierung und dem Muskelaufbau des Pferdes dienen.
In den nachfolgenden Unterseiten könnt Ihr Euch über einzelene Trainingsmethoden genauer informieren.
Allgemeines zur blau-gelben Welt
Die Farben
Warum die Farben „blau“ und „gelb“? – Pferde sind Dichromaten und besitzen zwei Farbzapfen, einen blauvioletten und einen gelbgrünen. Sie können daraus resultierend die Farben blau und gelb am besten erkennen. Evolutionär bedingt nehmen Pferde ihre restliche Umfeld in schwarz und weiß war. Sie konzentrieren sich auf das Sehen von Konturen anstatt auf das Sehen von Farben. So sind sie in der Lage in der freien Wildbahn Gefahren schneller zu erkennen.
Gehirnaktivität
Den meisten Reitern ist bekannt, dass Pferde seitlich sehen. Den wenigstens ist allerdings bekannt, dass sich die Pferdeaugen in ihren Aufgaben unterteilen (es gibt ein Sicherheits- und ein Fluchtauge) und wie das Gehirn die gesehenen Informationen abspeichert.
Die linke Pferdeseite ist die Sicherheitsseite. Das bedeutet, dass alles, was das Pferd mit dem linken Augen sieht, sich auf der Sicherheitsseite befindet und grundsätzlich als weniger gefährlich für das Pferd gilt.

Allerdings werden diese gesehenen Informationen nicht, wie man annehmen könnte, ausschließlich in der linken Gehirnhälfte gespeichert. Das linke Auge überträgt seine Informationen zu 15 % in die linke Gehirnhälfte und zu 85 % in die rechte Gehirnhälfte. Der Mensch hingegen speichert die Bildinformationen gleichmäßig im Verhältnis von 50% zu 50% ab.
Die Säulen der blau-gelben Welt
Säule I: Die Konzentration des Menschen
Hier gilt der Leitsatz: Wenn du beim Pferd bist, bist du beim Pferd.1
Wir benötigen unsere volle Konzentration für das Pferd, um kleinste Muskelzuckungen, Ohrenspiele etc. erkennen zu können. Jede Ablenkung von außen verhindert ein optimales Training.
Säule II : Die Konzentration des Pferdes.
Wir müssen es aufmerksam und neugierig halten (dabei hilft uns beispielsweise unsere Körperhaltung deutlich) und müssen für eine optimale Reizverarbeitung sorgen (kleine Pausen, Nutzung des Equiplaces), damit wir den bestmöglichen Trainingseffekt erreichen können.
Dabei gilt, dass Stress und Druck für das Pferd vermieden werden sollten. Sobald das Pferd sich einem Stress ausgesetzt fühlt, schüttet es sogenannte Glukokortikoide aus. Diese hemmen das Lernzentrum (Hippocampus) dabei, die frisch gelernten Informationen abzuspeichern. Dem Pferd wird der Lerneffekt genommen.
Säule III: Die Art der Aufgaben, die Übungen, die Farbe der Gassen.
Die Art der Aufgaben sind einfach aber effektiv gewählt. So befinden wir uns viel auf der Kreislinie (Volten, Zirkel, aus der Ecke kehrt) oder reiten in Kreislinien (Kleeblatt, Dreieck, halbe Volte-Gerade). Die Übungen und die eingebundenen Handwechsel, wie auch die Gasse als unser optisches Hilfsmittel helfen dabei dem Pferd, die Aufgaben korrekt bewältigen zu können.
- Zitat Michael Geitner ↩︎
Position am Pferd
